Der Klimawandel stellt neue Herausforderungen an die Trinkwasserhygiene
Der Klimawandel stellt die Menschheit vor zahlreiche Herausforderungen, von denen die Sicherstellung der Trinkwasserhygiene nur eine ist. Sauberes und keimfreies Trinkwasser ist eine fundamentale Ressource für das Leben. Wie wichtig dies ist, erkennt man an zahlreichen nationalen und internationalen Gesetzen und Verordnungen, die dies gewährleisten.
In unserem Artikel ‚Trinkwasser‘ haben wir beleuchtet, wo unser Trinkwasser hier in Hürth herkommt, welche gesetzlichen Grundlagen existieren und wie eine hygienegerechte Installation funktioniert. Welche weitergehenden Probleme sich daraus ergeben und wie diese sich lösen lassen, lesen Sie hier.
Trinkwasser ist Kaltwasser
Unser Trinkwasser ist sogenanntes Kaltwasser und wird mit einer Temperatur von unter 20° in die Haushalte geliefert. Damit ist gewährleistet, dass das Wasser fast frei von Bakterien, Viren und Keimen ist. Kurzfristige Erwärmungen des Kaltwassers sind nicht schädlich und führen auch nicht zu einer Verkeimung des Trinkwassers, solange es im Anschluss wieder zu einer längeren Abkühlung kommt. Bakterien, Viren und Keime gedeihen in einem Temperaturbereich zwischen 25° und 55°. Daher ist Kaltwasser unter 20° bestens vor deren Vermehrung geschützt. Warmwasser sollte denn auch mehr als 55° haben, um auch keine Keime aufzuweisen.
Neue Herausforderungen
Stagnation des Wassers in den Leitungen ist immer zu vermeiden und führt auf Dauer zu Verunreinigung durch Ablagerungen. Wenn das Wasser jedoch länger in den Leitungen steht, kommen zwei Aspekte zusammen, die nicht gut für die Qualität des Wassers sind: Stillstand und Wärme. Daher ist es wichtig, dass das Wasser nicht in den Leitungen steht, sondern regelmäßig gespült wird.
Wärmequelle und Wärme abgebende Leitungen in der Nähe von Kaltwasserleitungen sorgen für die Erwärmung des Kaltwassers auf über 25°.
Warme Umgebungsluft, die wir in den letzten Jahren im Sommer immer häufiger haben, sorgt ebenfalls für die Erwärmung des Kaltwassers in den Leitungen auf über 25°.
Trinkwasserentnahme aus oberflächennahen Gewässern tragen auch zur Erwärmung des Kaltwassers bei. Seen und Flüsse werden im Sommer immer wärmer aufgrund der hohen Temperaturen kombiniert mit Niedrigwasser.
Das sind drei recht neu Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt.
Maßnahmen zur Temperaturhaltung
Einige Maßnahmen zur Temperaturhaltung des Kaltwassers lassen sich überall realisieren. Zum Beispiel die Isolierung nicht nur der Warmwasser-, sondern auch der Kaltwasserleitungen.
In großen Gebäuden wie Krankenhäuser, Altenheimen und Hotels sowie Wohnblocks mit mehreren Wohneinheiten sind einige Standards immer zu berücksichtigen.
Zum einen ist für eine regelmäßige Spülung des Wassers zu sorgen, damit es nicht zur Stagnation des Wassers kommt und damit die Keimbildung verhindert wird. Dies muss automatisiert erfolgen.
Weiterhin ist erforderlich, die Temperatur in den Leitungen regelmäßig zu messen. Ist eine Temperatur von 25° erreicht, wird ebenfalls das Wasser in den Leitungen gespült und mit kühlerem Wasser gemischt. Dazu sind Kühlgeräte im Leitungssystem zu installieren, die für die Kühlung des Wassers während der Spülvorgänge innerhalb der Gebäude sorgen.
Verschiedene Unternehmen bieten dafür sowohl Einzelelemente als auch kombinierte Anlagen an.
Fazit
Wenn sichergestellt ist, dass die Temperatur des Kaltwassers dauerhaft unter 20° ist und es zu keiner Stagnation kommt, können wir auch weiterhin bedenkenlos Leitungswasser genißen. Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, das wir haben. Daher sind alle Maßnahmen zu treffen, die das auch in wärmeren Zeiten gewährleisten. Wenn Sie dazu Fragen haben, rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.