Sie überlegen Ihr Regenwasser im Haushalt zu nutzen. Das ist eine gute Idee, denn es schont unsere natürlichen Ressourcen. Alles Wissenswerte lesen Sie hier: Zum Beispiel: wieviel Trinkwasser wir täglich verbrauchen und wofür und wozu Sie Regenwasser nutzen können.
Verbrauch an Trinkwasser
Jeder Mensch in Deutschland benötigt etwa 130 Liter Trinkwasser täglich. Den größten Teil dieses Wasser, ca. 47 l davon verwenden wir für die Körperpflege mit Duschen und Baden, etc. Etwa 8 l nutzen wir für Geschirrspülen und 5 l für Essen und Trinken. 15 l brauchen wir fürs Wäschewaschen, 8 l für die Raumpflege, das Auto und den Garten, 35 l für die Toilettenspülung und schließlich 12 l für das Kleingewerbe.
Regenwassernutzung
Regenwasser kann man bedenkenlos für die Gartenbewässerung nutzen. Dazu benötigt man lediglich ein oder mehrere Regenwassertonnen, die Sie dann nutzen, um Ihren Garten im Sommer zu gießen.
Weiter können Sie Regenwasser nutzen für die Toilettenspülung und das Wäschewaschen. Dazu ist kein Trinkwasser erforderlich. Dazu gilt es jedoch einige Dinge zu beachten.
Voraussetzungen
Zunächst müssen Sie Dachflächen haben, die aus unproblematischen Materialien bestehen und nur gering verschmutzt sind. Das Regenwasser muss hygienisch und gesundheitlich unbedenklich sein. Dächer aus Kupfer und Zink sind ungeeignet, weil lösliche und unlösliche Metallverbindungen ins Nutzwasser gelangen. Ebenfalls ungeeignet sind Bitumendichtungen bei Dächern, die mit Teerpappe gedeckt sind. Hier gelangen Biozide ins Brauchwasser.
Das an den Verbrauchsstellen genutzte Regenwasser darf keine Feststoffe, wie z.B. Sand enthalten, damit kein vorzeitiger Verschleiß von Pumpen und Armaturen eintritt. Die chemische Zusammensetzung des Regenwassers darf die Funktion der Anlagenteile nicht beeinträchtigen.
Bestandteile und Aufbau einer Regenwassernutzungsanlage
- Auffangfläche: Dach
- Regenwassersammelleitung mit Filter
- Speicher mit Überlauf
- Trinkwassernachspeisung für Trockenphasen
- Pumpwerk mit Steuerung
- Verteilnetz
- Entnahmestelle
Zu 1) Auffangfläche: Hier haben wir weiter oben schon erläutert, worauf Sie bei Ihrem Dach achten müssen. Sind die oben genannten Vorraussetzungen nicht gegeben, sind möglicherweise erst größere Baumaßnahmen erforderlich. Ist die Dachfläche zu klein, liefert sie nicht genug Wasser für den Verbrauch.
Zu 2): Regenwassersammelleitung mit Filter: Regenwassersammelleitungen sind an jedem Dach und Haus vorhanden. Soll das Regenwasser jedoch weiter genutzt werden, gibt es Anforderungen an die Leitungen. Zudem muss es gefiltert werden, bevor es separat zum Restwasser in ein Speichermedium geführt wird.
Zu 3) Speicher mit Überlauf: Der Speicher, eine Tonne, ein Tank oder eine Zisterne können an verschiedenen Stellen – möglichst nicht im Haus – auf dem Grundstück in Hausnähe untergebracht werden. Mit dem Tank im Garten kann auch sehr einfach ein Überlauf realisiert werden, denn das Wasser kann dann zur Bodenversickerung an die Umgebung abgegeben werden.
Zu 4) Trinkwassernachspeisung für Trockenphasen: Auch ein großer Tank kommt in trockenen Sommertagen schon mal an seine Grenzen. Damit Sie dann immer noch Ihre Wäsche waschen und die Toilette benutzen können, benötigen Sie ein System, dass sicherstellt, dass der Tank ausreichend Wasser zur Verfügung stellt.
Zu 5) Pumpwerk mit Steuerung: Damit an allen Entnahmestellen im Haus auch ausreichend Wasser hinkommt, muss ein Pumpwerk dafür sorgen. Mit der Steuerung lässt sich die Pumpe dann individuell einstellen.
Zu 6) Verteilnetz: Hier ist zu beachten, dass für die Nutzung des Regenwassers im Haushalt separate Leitungen im Haus zu installieren sind, die sich deutlich, z. B. durch eine andere Farbe oder spezielle Kennzeichnung von den Trinkwasserleitungen unterscheiden.
Zu 7) Entnahmestelle: Bei den Entnahmestellen ist sicher zu stellen, dass diese separat abzustellen sind, falls dies wegen einer Verunreinigung des Wassers notwendig sein sollte.
Kosten und Ersparnis
Eine Anschaffung einer solchen Anlage zur Regenwassernutzung im Haushalt ist mit größeren Ausgaben verbunden. Neben einer großen Zisterne, die genügend Regenwasser fassen kann, sind die vielen Bestandteile zu beschaffen. Der Einbau kann nur durch eine Fachfirma erfolgen. Zudem sind regelmäßige Wartungen notwendig, damit keine Keime ins Wasser gelangen und die Anlage störungsfrei läuft.
Der Einbau einer solchen Anlage kostet etwa zwischen 2.500 und 5.000 Euro. Weiterhin kommen Wartungskosten von ca. 100 Euro pro Jahr hinzu.
Ein Vierpersonenhaushalt spart mit einer solchen Anlage zwischen 40 und 60 Kubikmeter Trinkwasser. Wenn für das genutzte Regenwasser keine Abwassergebühren anfallen, kann die Ersparnis zwischen 240 und 300 Euro pro Jahr liegen, von denen dann noch die Wartungskosten abgezogen werden müssen. Mit steigenden Preisen für Anschaffung, Wartung und Wasser verschieben sich auch Investition und Ersparnis.
Fazit
Regenwassernutzung ist eine gute Sache. Für die Gartenbewässerung ist das recht einfach einzurichten. Wenn Sie das Regenwasser auch für den Haushalt nutzen wollen, ist der beste Zeitpunkt beim Neubau oder der Sanierung. Bis sich die Anlage amortisiert hat, dauert es trotzdem mehrere Jahre. Der Einbau und die regelmäßige Wartung müssen durch eine Fachfirma ausgeführt werden. Bevor Sie eine solche Investition tätigen, lassen Sie sich ausführlich beraten.
Wenn Sie dazu Fragen haben, rufen Sie uns an.
Wir wollen das Regenwasser aus der Dachrinne sammeln. Gut zu lesen, dass man damit sogar Gewässer schont. Doch zuvor muss ich eine Dachrinnenreinigung machen lassen.