Hausinstallationen für Trinkwasser, Heizung und Gas sind einer fachgerechten Dichtheits- und Belastungsprüfung zu unterziehen vor der Inbetriebnahme. Die Durchführung solcher Dichtheitsprüfungen sind geregelt in der DIN EN 806-4 sowie in dem dazu veröffentlichten Merkblatt des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Hierin ist beschrieben, dass eine Prüfung ‚trocken‘ oder ‚nass‘ erfolgen kann. Trocken bedeutet, die Prüfung wird mit ölfreier Druckluft oder einem Inertgas, zum Beispiel Stickstoff, durchgeführt. Bei der nassen Prüfung kommt gefiltertes Trinkwasser ohne Schwebstoffe zum Einsatz.
Dichtheitsprüfung mit Druckluft
Geprüft werden zumeist Rohrleitungssysteme und deren Verbindungsstücke. Es wird geprüft, ob Lecks oder undichte Verbindungen im System existieren. Dazu werden die möglichen Stellen für ein solches Leck oder einer Undichtheit mit einem Lecksuchspray eingesprüht oder einem Seifenwassergemisch bestrichen. An den Leckagen, zu denen auch vergessene Pressverbindungen und fehlerhafte Löt- und Schweißnähte gehören, bilden sich Blasen. An diesen Stellen ist das Rohrleitungssystem undicht.
Da bei der Dichtheitsprüfung mit einem Druck von 3,0 bar gearbeitet wird, muss sichergestellt sein, dass die Teile des Rohrleitungssystems, die einen solchen Druck nicht aushalten, vorher ausgebaut werden. Druckbehälter gehören beispielsweise dazu. Die sicherste Methode der Prüfung erfolgt jedoch mit der Verwendung eines Inertgases.
Dichtheitsprüfung mit Wasser
Die nasse Dichtheitsprüfung erfolgt gemäß der DIN EN 806-4 generell in zwei Stufen. In einer ersten Vorprüfung wird mit dem verfügbaren Versorgungsdruck von maximal 6 bar geprüft. Diese Prüfung dauert mindestens 10 Minuten. Danach wird der Druck auf 11 bar erhöht und weitere 15 Minuten bei reinen Kupferrohrleitungssystemen aufrechterhalten, bei Mischinstallationen 30 Minuten. Zum Schluss wird das Rohrleitungsnetz einer optischen Prüfung unterzogen und nach eventuellen undichten Stellen hin abgesucht. Auch hier sind vor der Prüfung die Bauteile des Systems zu entfernen, die diesem Druck nicht standhalten.
Dichtheitsprüfung von Heizungsinstallationen
Die Prüfung von Heizungsinstallationen kann mittels Druckluft, Inertgas oder Wasser erfolgen. Diese Systeme sind im Gegensatz zu Trinkwasserleitungen hygienisch unkritisch. Daher muss das Wasser zum Beispiel nicht gefiltert werden. Die Dichtheitsprüfung erfolgt gemäß der VOB-DIN 18380. Der Prüfdruck entspricht dem Ansprechdrucks des Sicherheitsventils. Bauteile, die für den Prüfdruck ungeeignet sind, sind vor der Dichtheitsprüfung zu entfernen.
Prüfung von Gasinstallationen
Gasleitungen unterliegen anderen Prüfbestimmungen, denn bei Gaslecks kann es zu einer direkten Gefährdung von Menschen kommen. Offenes Feuer in der Nähe eines Gaslecks kann zu einer Explosion führen, die verheerende Schäden hervorrufen kann. Die Prüfungsregularien von Gasleitungen sind der Technischen Regel für Gasinstallationen (TRGI) zu entnehmen.
Die Prüfung erfolgt in zwei Schritten, jedoch wird zunächst die Belastungsprüfung mit einem Druck von 1 bar über eine Prüfdauer von 10 Minuten durchgeführt. Gaszähler, Gasgeräte und Gasdruckregler sind dabei abzusperren. Hieran schließt sich die Dichtheitsprüfung mit einem Druck von 150 mbar an. Sobald der Temperaturausgleich zwischen Prüfmedium und Umgebungstemperatur gegeben ist, beginnt die eigentliche Prüfzeit. Hier erfolgt die Prüfung ohne angeschlossene Gasgeräte und bei geschlossenen Armaturen.
Fazit
Vor Inbetriebnahme von Hausinstallationen sind Dichtheitsprüfungen zwingend vorgeschrieben, um Leckagen durch Installationsfehler auszuschließen. Ihr Fachbetrieb kennt sowohl die Anforderungen an die Installation als auch die notwendigen Prüfverfahren zur Dichtheit der Leitungssysteme. Wenn Sie Fragen dazu haben, beantworten wir Ihnen diese g
Ich möchte eine Dichtheitsprüfung bei meiner Heizungsinstallation durchführen lassen. Gut zu wissen, dass diese System im Vergleich zu Trinkwasserleitungen hygienisch unkritisch sind. Dann werde ich das Wasser dafür nicht filtern.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Dichtheitsprüfungen. Gut zu wissen, dass diese Prüfungen bei der Installation von Gasanlagen gesetzlich vorgeschrieben sind und dabei ein zweistufiges Verfahren zum Einsatz kommt. Ich finde dies gut, da es bei undichten Gasanlagen zu wirklich verheerenden Unfällen kommen kann.
Ich möchte mal wieder eine Prüfung meiner Gasinstallation. Ich wusste gar nicht, dass Gasleitungen andere Prüfbestimmungen als Heizungsinstallationen haben. Aber macht auf Grund der erhöhten Gefährdung natürlich Sinn.
Wir haben vor Kurzem auch eine Dichtheitsprüfung von unserem Spengler vornehmen lassen. Ich wusste nicht, dass die Prüfung auch mit ölfreier Druckluft oder einem Inertgas, zum Beispiel Stickstoff, durchgeführt werden kann. Unsere Spenglerei macht eher „nasse“ Prüfungen.
Mein Onkel möchte gerne eine Dichtheitsprüfung durchführen lassen. Dabei ist es gut zu wissen, dass die nasse Dichtheitsprüfung in zwei Stufen erfolgt. Ich hoffe, dass er einen passenden Ansprechpartner finden wird.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Dichtheitsprüfungen. Bisher wusste ich nicht, dass diesen Prüfungen als Pflicht vorgeschrieben sind. Ich werde meine Eltern Bescheid sagen, dass sie einen Experten für die Prüfungen suchen sollen.
Super Beitrag zum Thema Dichtheitsprüfungen. Mich hat interessiert wie eine Dichtheitsprüfung durchgeführt wird. Ich wusste nicht, dass diese `trocken‘ oder ‚nass‘ erfolgen können.
Mein Sohn möchte Installateur werden. Schön zu erfahren, dass dieser auch Dichtheitsprüfungen machen muss. Ich werde ihm den Beitrag zeigen, damit er sich es selbst lesen kann.
Gut zu wissen, wie Dichtheitsprüfungen ablaufen. Ich wusste nicht, dass man da Druckluft und Wasser nutzt. Da habe ich auf jeden Fall was dazu gelernt.
Wir wollen auch herausfinden, ob es in unserem neuen Haus Leckagen gibt. Es ist gut zu wissen, wen wir anrufen sollen. Hoffentlich sind die Rohre dann in Ordnung und wir können mit der Renovierung beginnen.
Mein Onkel ist derzeit auf der Suche nach einem Rohrleitungssystem. Dabei ist es gut zu wissen, dass diese unter anderem bei Dichtheitsprüfungen geprüft werden. Ich hoffe, dass er einen passenden Anbieter finden wird.
Wir haben letztens erst eine Dichtheitsprüfung durchführen lassen. Das war nicht nachdem wir unser Sanitär eingerichtet haben. Das kann ich jedem nur empfehlen.
Wir haben ein Haus gebaut. Nun steht die Dichtheitsprüfung durch einen Installateur an. Interessant, dass man diese sowohl mit Luftdruck als auch mit Wasser machen kann.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Hausinstallationen. Ich habe bei mir noch viele Sanitär Installationen vor. Interessant, dass bei der Dichtheitsprüfung,
zumeist Rohrleitungssysteme und deren Verbindungsstücke geprüft werden.
Hallo,
vielen Dank euch für den tollen Artikel! Sehr gut recherchiert und informativ. Ich freue mich schon auf weitere Beiträge dieser Art.
Wie seht ihr die aktuelle Diskussion rund um das Thema Heizungsart? Was ist aus eurer Sicht langfristig die beste Lösung?
Grüße vom Patrick
Wir wollen auch ein Haus bauen. Interessant, dass man eine Dichtheit mit Wasser, aber auch mit Luft machen kann. Momentan planen wir die Installation der Sanitäranlage.
Vielen Dank für den Beitrag. Wir bekommen nächste Woche die kompletten Sanitäranlagen installiert und ich werde den Sanitär- Fachmann gleich fragen, ob er eine Sicherheitsprüfung durchführten kann. Danke für den Hinweis.